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Rückblick auf das vhsbarcamp 2017 – Erweiterte Lernwelten

Aufzeichnungen von Teilnehmern der Veranstaltung.

Sketchnotes (Bild: Susanne Witt, CC BY SA)

Anfang Mai trafen sich Vertreter aus der Erwachsenenbildung in Kaiserslautern, um sich über aktuelle und zukünftige Trends auszutauschen. In verschiedenen Sessions wurden unter anderem die „Hohe Kunst der Sketchnotes“ besprochen, wie auch das Thema „Erfolgreiches Online-Marketing?“ oder „Wie gestalte ich mein Programmheft ansprechend?“ bis hin zu dem „Für“ und „Wider“ von Webinaren an Volkshochschulen. Mit dem Dossier „Sprachbegleitung einfach machen!“ war auch wb-web im Sessionplan vertreten.

 „Nur Mut!“  – Karl Damke, Volkshochschule Wiesbaden, stellte in seiner kurzweiligen Session Sinn und Zweck sowie die technischen Grundlagen von Sketchnotes vor. „Von der Kritzelei im Schulheft zum symbolhaften, komprimierten Protokoll“ beschreibt Damke seinen Weg hin zu Sketchnotes. Mit den „Großen 5“ (Punkt, Strich, Rechteck, Kreis und Dreieck) bringt er die wichtigsten Gedanken auf das Papier. Mit der Zeit entwickelte sich bei ihm ein visuelles Wörterbuch. Anstatt heute ein langes Protokoll zu lesen, blickt er am Ende einer Veranstaltung auf ein Blatt voller Banner, Bilder und wenigen Stichworten. Einiges ist farblich oder mit Unterstreichungen hervorgehoben. Ideen und Aufgaben stechen, durch Blitze oder Ausrufezeichen markiert, direkt ins Auge. Künstlerisches Talent ist dafür nicht von Nöten. Damke: „Es geht nicht um Kunst sondern um Ideen!“ Und es geht nichts verloren.

Zwei Sessions befassten sich intensiv mit dem Thema „Kundengewinnung“. Reicht das klassische Programmheft heute aus? Wie muss es sich  inhaltlich und im Design neu präsentieren, um gelesen zu werden? Letzten Endes möchte man mit dem Werk Kunden für die Angebote gewinnen und binden. Eva Klotmann, Volkshochschule Böblingen-Sindelfingen, stellte ihr neues Programmheft mit einem eigenen Magazinteil vor. Das Hochglanzheft überzeugte. Doch lässt sich dieses Format auf alle Volkshochschulen übertragen? Wie sieht die Finanzierung des hochwertigen Magazins aus? Wie verbindet man am besten den Magazinteil mit den dazu passenden Angeboten? Anregungen gibt es auch im Programmplanarchiv des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung. Hier sind aus fünfzig Volkshochschulen Programmpläne online verfügbar. Die Session entwickelte sich zu einem sprudelnden Ideenpool und es bildete sich spontan eine Arbeitsgruppe, um die Ideen weiterzuentwickeln.

Mit dem Thema „Online-Marketing“ verließen die Teilnehmer den klassischen Weg des Programmhefts und tauschten sich über ihre Erfahrungen in verschiedensten Foren und auf Plattformen aus. Doch wie erfolgreich ist Marketing in den Social Media Kanälen? Auf welcher Plattform erreiche ich welche möglichen Teilnehmer? Thomas Mandel, Volkshochschule Holzkirchen, eröffnete den Austausch mit seinen positiven wie teils sehr ernüchternden Erfahrungen auf Facebook. Erreiche ich mehr Menschen, wenn ich eine eigene Seite betreue oder vielleicht auf einer anderen Seite eine Nachricht poste? Oder eignen sich andere Plattformen, wie zum Beispiel Xinq, besser zur Neukundengewinnung für Bildungsangebote. In aller Unterschiedlichkeit der Erfahrungen waren sich alle Teilnehmer darin einig, dass es noch einer Menge Arbeit bedarf, um die „eine“ richtige wie erfolgreiche Online-Werbestrategie zu entwickeln. Noch fehlen „die“ digitalen Schnittstellen zwischen Bildungseinrichtungen und potenziellen Kunden. „Online-Marketing für Bildungsangebote“ ist ein schwieriges Thema, das die Bildungsbranche weiter in Atem hält.

Ein heißes Eisen stand in der Session „Online-VHS brauchen wir das?“ unter der Leitung von Joachim Sucker, bis 2016 an der Volkshochschule Hamburg, und Thomas Mandel im Fokus. Die neuen Medien machen sie möglich: Webinare, Online-Lernen, Moocs und vieles mehr. Mobile Endgeräte befreien den Lernenden von seinem Schreibtisch. Was aber passiert, wenn kommunal finanzierte Angebote von Volkshochschulen, wie zum Beispiel Webinare, die regionalen Grenzen der Zuwendung sprengen, zum Beispiel mit Kunden aus dem ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus weltweit? Das Gute daran ist, dass Kurse sich über eine ausreichende Teilnehmerzahl freuen können. Doch es kann passieren, dass eine Kommune ein Webinar der ortsansässigen Volkshochschule finanziert und nur Auswärtige teilnehmen. Was passiert mit dem Angebot, wenn der kommunale Geldgeber bestimmt, dass das Budget für kommunale Weiterbildung zu verwenden ist – ausschließlich? Digitale Welten kennen keine Grenzen. Braucht die öffentliche Erwachsenenbildung eine Online-VHS?

Weitere Informationen zum Dossier „Sprachbegleitung einfach machen!“ und der Themenlandkarte finden Sie hier.

Hier finden Sie die Website zum vhsbarcamp 2017 in Kaiserslautern.

Darüber hinaus haben wir für Sie eine Handlungsanleitung zu Sketchnotes   erstellt.

Einen Überblick über die Themen erhalten Sie im Sessionplan.

Impressionen und Stimmen zum vhsbarcamp2017 finden Sie in diesem Video. 


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