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Überwiegend gute Stimmung in der Weiterbildung

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Das Wirtschaftsklima in der Weiterbildungsbranche war auch im Jahr 2018 deutlich positiv. Insbesondere für Betriebe tätige Weiterbildungsanbieter berichten von einer hervorragenden wirtschaftlichen Stimmung. Dagegen hat sich bei Einrichtungen, die vor allem für die Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcenter tätig sind, das Wirtschaftsklima stark eingetrübt. Der wbmonitor-Klimawert lag 2018 auf einer Skala von -100 bis +100 bei insgesamt +41. Gegenüber dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2017 ist er damit um zehn Punkte gefallen. Dies sind Ergebnisse der  wbmonitor-Umfrage 2018 des Bundesinstituts für Berufsbildung  (BIBB) und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE).

Die beste wirtschaftliche Stimmung wiesen die betrieblich finanzierten Weiterbildungsanbieter auf. Ihr Klimawert ist gegenüber 2017 um drei Punkte auf +59 gestiegen. Der fortbestehende Boom dieser Anbieter geht einher mit einem seit 2011 hohen Weiterbildungsengagement der Betriebe. Offensichtlich setzen diese bei neuen Arbeitsanforderungen durch den technologischen Wandel als auch im Zuge zunehmender Fachkräfteengpässe verstärkt auf Weiterbildung.

Weiterbildungsanbieter, die sich mehrheitlich durch individuelle Teilnahmeentgelte finanzieren, wiesen mit einem Klimawert von +50 ebenfalls ein überdurchschnittliches Ergebnis auf (-5 im Vergleich zu 2017). Dieser weiterhin hohe Wert lässt auf eine anhaltende Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten für Selbstzahlende schließen.

Dagegen ist der Klimawert der Weiterbildungseinrichtungen, die überwiegend für die Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcenter tätig sind, regelrecht abgestürzt. Er ging im Vergleich zu 2017 um 46 Punkte zurück und lag 2018 nur noch bei +7. Dieser Rückgang steht allem Anschein nach in Zusammenhang mit der deutlichen Abnahme der Förderfälle arbeitsmarktpolitischer Instrumente der Rechtskreise Sozialgesetzbuch (SGB) III und II – bei insgesamt positiver Entwicklung des Arbeitsmarktes.

Mit einem Wert von +36 lag die wirtschaftliche Stimmung der Weiterbildungseinrichtungen, die ihre Einnahmen mehrheitlich von Kommune, Land, Bund und/oder Europäischer Union (EU) beziehen, unter dem Durchschnitt aller Anbieter (-10 Punkte).

 BIBB und DIE haben mit der wbmonitor-Umfrage 2018 neben der Ermittlung der Klimawerte auch detaillierte Informationen zum Transfer wissenschaftlichen Wissens in die Handlungspraxis von Weiterbildungsanbietern erhoben. Neben der Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für die Praxis wurde unter anderem untersucht, welche Informationsquellen das Führungspersonal der Einrichtungen nutzt und in welchen Formen Kontakte zu wissenschaftlichen Institutionen bestehen.

Der wbmonitor ist ein Kooperationsprojekt von BIBB und DIE, das mit einer jährlichen Umfrage bei Anbietern allgemeiner und beruflicher Weiterbildung zu mehr Transparenz über die Weiterbildungslandschaft und Anbieterstrukturen beiträgt und aktuelle Veränderungen aufzeigt. An der Umfrage 2018 beteiligten sich 1.267 Einrichtungen. Der wbmonitor-Klimawert bildet die Einschätzungen der wirtschaftlichen Situation durch die Weiterbildungsanbieter ab. Er berechnet sich in Anlehnung an das ifo-Geschäftsklima aus dem Mittel der Differenzen zwischen den positiven und negativen Urteilen über die gegenwärtige wirtschaftliche Lage sowie die Erwartung in einem Jahr.

Weitere Informationen im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/wbmonitor.

Die Studie können Sie hier herunterladen.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesinstituts für Berufsbildung vom 9. Mai 2019