Europäische Bildungspolitik

Die europäische Bildungspolitik basiert anstelle von Gesetzen auf Förderinstrumenten, wie die Strategie Europa 2020.  Unter anderem stellen wir Ihnen hier das Programm Erasmus+ sowie den Europass vor. 

Europakarte mit Paragraphensymbol

Bild: diema / pixabay.com, CC0 Publik Domain


  Strategie Europa 2020   







Kernziele:

  • Die Zahl der armutsgefährdeten Personen soll um 20 Mio. sinken
  • 75% der erwerbsfähigen Bevölkerung in Arbeit
  • 3% des BIP der EU für Forschung und Entwicklung
  • Klimaschutz/Energieziele
  • Anteil der Schulabbrecher soll auf unter 10% und mind. 40% der jüngeren Generation sollen einen Hochschulabschluss erlangen

Leitinitiativen:

  • Innovationsunion
  • Jugend in Bewegung
  • Digitale Agenda Europa
  • Ressourcenschonendes Europa
  • Industriepolitik im Zeitalter der Globalisierung
  • Agenda für neue Kompetenzen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Europäische Plattform zur Bekämpfung der Armut


Die Europäische Bildungspolitik darf nur basierend auf dem Prinzip der Subsidiarität wirken, weil die Gestaltung und Inhalte der Bildungssysteme ausschließlich den einzelnen Mitgliedsstaaten obliegen. Daher fehlt es an Gesetzen, Verordnungen oder Richtlinien. Einzig unverbindliche Maßnahmen sowie Empfehlungen können verabschiedet werden.

Diese nicht rechtsverbindlichen Empfehlungen des Rates erfolgen über Weiß- und Grünbücher der Europäischen Kommission. Weißbücher beinhalten konkrete Vorschläge für ein Handlungsfeld, Grünbücher Einleitungen von Konsultationen auf EU-Ebene.

Die Arbeitsinstrumente und -methoden der EU umfassen:

  • Förderprogramme,
  • Methode der Offenen Koordinierung (OKM),
  • Europäisches Benchmarking,
  • Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR),
  • Europäisches Leistungspunkte-System für Berufsbildung (ECVET),
  • Europass und
  • Europäischer Bezugsrahmen für Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (EQVET).

Die Förderprogramme werden durch den Rat der EU und durch das Europäische Parlament beschlossen und sind zeitlich befristet.

Das Bild gibt einen Überblick über die Förderprogramm der Europäischen Union.

Bild: Europäische Dimension der Weiterbildung / wb-Fakten , CC0 Public Domain)

Das aktuelle Programm Erasmus+ fördert in der ersten Leitaktion die Lernmobilität von Einzelpersonen (wie z.B. Beschäftigte in Planung und Vermittlung von Lehr- und Lernprozessen in der Erwachsenenbildung). Dies können haupt-, neben- oder freiberuflich Beschäftigte sein. Bei der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung finden Sie die Informationen zum Antragsverfahren und zur Durchführung der Mobilitätsprojekte.

Mit der zweiten Leitaktion unterstützt die EU die Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch von bewährten Verfahren. Ziel ist die Bildung strategischer Partnerschaften in transnationalen Projekten. Die Zielgruppe umfasst alle öffentlichen oder privaten Einrichtungen, die im weitesten Sinn in der Erwachsenenbildung tätig sind. Auch für die Förderung der strategischen Partnerschaften in der Erwachsenenbildung finden Sie bei der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung alle Informationen zum Antragsverfahren und Durchführen.

Unter dem Stichwort „Digitales Lernen“ unterstützt die EU-Kommission elektronische Plattformen, um Lernenden und pädagogischen Fachkräften virtuelle Kooperationsräume zu schaffen. Die Angebote richten sich an Lehrende, Ausbildende und Praktiker in Schule und Erwachsenenbildung sowie an junge Menschen, Freiwillige und Jugendarbeiter.

Europass

Der Europass soll alle EU-Bürger dabei unterstützen, unter erleichterten Bedingungen in allen europäischen Ländern Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten wahrnehmen zu können. Ziel des Europass ist es, die Transparenz der Bildungsabschlüsse in den europäischen Ländern zu erhöhen. Er enthält einen europäischen Lebenslauf, einen europäischen Mobilitätsnachweis, einen Diplomzusatz, ein Sprachenportfolio und eine Zeugniserläuterung. Zu seinen Zielgruppen zählen neben Bewerberinnen und Bewerbern Bildungseinrichtungen und Lehrende sowie Personalverantwortliche in Unternehmen.


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