Handlungsanleitung

Individuelle Fortschritte festhalten im Lerntagebuch

Regelmäßige Einträge in ein Lerntagebuch sollen den Lernenden helfen, Lernsituationen zu reflektieren. So können sie sich einen Überblick verschaffen, wieviel sie schon gelernt haben oder auch, wo noch Lücken bestehen. Sind Lernende nicht mit dem Erstellen eines Lerntagebuches vertraut, sollte der Kursleiter oder die Kursleiterin Anregungen geben, wie Lernfortschritte hier dokumentiert werden können.

Der folgende Text ist ein Auszug aus Knoll, J. (2008). Lern- und Bildungsberatung. Professionell beraten in der Weiterbildung. Bonn: W. Bertelsmann. S. 104.

Das Lerntagebuch kann als Begleitinstrument für längerfristig angelegte Lernvorgänge und zur Unterstützung von Beratungsgesprächen dienen. Hier werden aufgrund einer Anleitung durch die beratende Person oder durch die Kurs- bzw. Seminarleitung persönliche Erwartungen, Lernziele und deren Realisierung in Form von Lernfortschritten, aber auch ganz individuelle Eindrücke und Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Lerngeschehen dokumentiert. Falls das Wort „Tagebuch“ unangenehme Empfindungen auslöst, kann auch der Begriff „Logbuch“ verwendet werden.

Das Lerntagebuch ermöglicht:

  • eine persönliche Dokumentation des Lerngeschehens,
  • eine Sicherung von Lernergebnissen (da die Teilnehmenden im Aufschreiben selbst auswählen, was ihnen wichtig ist und da selbst Aufgeschriebenes besser „behalten“ wird),
  • eine fortlaufende Reflexion des Lernwegs,
  • das Entstehen eines „persönlichen Buchs“.

Anleitung

Zum Einstieg eignen sich folgende Fragen:

  • Was reizt mich an dem Thema...?
  • Was möchte ich am Ende des Seminars (des Kurses usw.) genauer wissen (können, erfahren haben o. Ä.)?
  • Was soll sich nach dem Seminar für mich verändert haben?

Zur Zwischenauswertung eigenen sich folgende Fragen:

  • Was ist mir wichtig geworden?
  • Wie habe ich mich selbst in meinem eigenen Lernen wahrgenommen? Was daran ist mir vertraut – und was daran ist neu?
  • Was sollte unbedingt noch behandelt werden?
  • Was macht mich zufrieden/unzufrieden?
  • Wie sehen meine nächsten Schritte aus?

 Zur Schlussauswertung eignen sich folgende Fragen:

  • Was habe ich Neues entdeckt?
  • Was habe ich vermisst?
  • Woran werde ich noch weiterarbeiten?
  • Wie habe ich mich selbst in meinem eigenen Lernen wahrgenommen? Was daran ist mir vertraut – und was daran ist neu?

Quelle

Knoll, J. (2008). Lern- und Bildungsberatung. Professionell beraten in der Weiterbildung. Bonn: W. Bertelsmann. S. 104.


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