Linkliste

Das soziale Umfeld prägt das Lernen

Das private Umfeld wirkt vielfach in Lern- und Lehrsituationen hinein. Wir haben einige interessanten Links für Sie zusammen getragen, unter denen Sie Informationen dazu finden, in welcher Weise das Umfeld auf die Teilnahmemotivation und das Teilnahmeverhalten von Geringqualifizierten wirkt – im positiven wie im kritischen Sinne.

Milieuspezifische Bildungszugänge

Krenn, Manfred (2013). Milieuspezifische Bildungszugänge und arbeitsintegrierte Lernbedürfnisse. Arbeiten und Lernen im Lebenszusammenhang und soziale Teilhabe von Bildungsbenachteiligten. In: AMS Info 247/248.

Geringqualifizierten wird häufig ein Nicht-lernen-Wollen und -Können unterstellt. „Die in diesem Beitrag eingenommene Perspektive wendet sich jedoch explizit gegen eine solche defizitorientierte Klassifizierung dieser Personengruppe und stellt demgegenüber eine kompetenz- und ressourcenorientierte Sichtweise ins Zentrum.“ Das „untere soziale Milieu“, welchem „geringqualifizierte ArbeitnehmerInnen“ meist angehören, betrachtet Bildung als eine Notwendigkeit, um ein „weiteres Abrutschen“ zu verhindern und schreibt ihr keinen eigenständigen Nutzen zu. Der Lebenszusammenhang dieser Gruppe ist stärker von Unsicherheit und Zwang, z.B. durch den ökonomischen Status beeinflusst, was erfolgreiches Lernen erschwert. Für gelingendes Lernen ist es mehr als für Lernende aus anderen Milieus notwendig, die Lernanforderungen in ganz praktische Kontexte des täglichen Lebens einzubetten. Der Artikel versucht Antworten auf die Frage zu geben, welche Rolle betriebliche Rahmenbedingungen für gelingendes Lernen spielen und wie das Ziel einer besseren gesellschaftlichen Teilhabe erreicht werden kann.

Anbieter: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation
Abgerufen von: http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/AMSinfo247_248.pdf (17.10.2016)

 Einflussnahme der Lebenswelt auf die Weiterbildungsbereitschaft

Osiander, Christopher. (2012). Determinanten der Weiterbildungsbereitschaft gering qualifizierter Arbeitsloser. IAB Discussion Paper 29.

In dieser Studie wird die Weiterbildungsbereitschaft von Geringqualifizierten untersucht. Das Ergebnis verdeutlicht: Die häufigsten Gründe fehlender Bereitschaft für Weiterbildung sind finanzieller Art und sind in familiären Konstellation der Betroffenen zu finden. Die meisten können es sich finanziell nicht leisten, für längere Zeit auf ein reguläres Einkommen zu verzichten – insbesondere wenn ein oder mehrere Kinder mit im Haushalt leben – oder haben Pflege- und/oder Erziehungspflichten nachzugehen. An dieser Stelle wird die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Betreuungspflicht und Weiterbildung deutlich. Dies muss bei der Bildungsarbeit mit Geringqualifizierten bedacht und berücksichtigt werden.

Anbieter: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Abgerufen von: http://doku.iab.de/discussionpapers/2012/dp2912.pdf (17.10.2016)

 

Die Betrachtung des mitwissenden Umfeldes

Grotlüschen, Anke/Riekmann, Wibke/Buddeberg, Klaus. (2015). Umfeldstudie – Studie zum mitwissenden Umfeld funktionaler Analphabetinnen und Analphabeten.

Wer sich über den Einfluss des sozialen Umfeldes auf die Weiterbildungsbereitschaft von Analphabeten informieren möchte, dem sei diese Studie empfohlen. Hier handelt es sich um eine Umfeldstudie aus Hamburg, welche sich mit sog. Mitwissern von Menschen mit funktionalem Analphabetismus eingehender beschäftigt. Es wird der Frage nach dem Umgang zwischen funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten und den Mitwissern nachgegangen, und ob die Mitwissenden einen Einfluss auf die Bereitschaft der Betroffenen zur Teilnahme an Weiterbildung ausüben. Unterschiedliche Typen von Mitwissern sind anhand von Fallbeispielen illustriert. Es werden auch Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Insgesamt zeigt sich, dass die Mitwisserschaft auf unterschiedliche Art und Weise einen Einfluss auf das (Bildungs-) Verhalten der Betroffenen ausübt und somit (indirekt) einen Beitrag zur Teilnahme an Weiterbildungskursen leistet.

Anbieter: Universität Hamburg
Abgerufen von: http://blogs.epb.uni-hamburg.de/umfeldstudie/files/2015/09/Umfeldstudie_Presseheft.pdf (17.10.2016).

 Unterstützung im sozialen Umfeld

Buddeberg, Klaus. (2015). Beratung durch das persönliche Umfeld funktionaler Analphabeten und Analphabetinnen. In: Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 38 (2). S. 213-226.

 Wie erreicht man Menschen mit funktionalem Analphabetismus für die Teilnahme an Weiterbildung? Der Weg der doppelten Adressierung scheint ein wirkungsvoller Zugang zu sein. Unterschiedliche Studien zeigen: Betroffene entscheiden sich vielfach für die Teilnahme an Weiterbildung nicht, indem sie selbst Informationen über Kursangebote gewinnen. Vielmehr wirken Empfehlungen von Familie, Freunden, Partnern, aber auch dem Arbeitgeber entscheidend auf die Teilnahme an einem Weiterbildungskurs. Allerdings existiert eine hohe Anzahl an Mitwissenden (ca. 65 % - 83 %), die über Kurse informiert sind, diese Information an die Betroffenen aber nicht weitergeben. Die Gründe dafür sind vielseitig und weisen darauf hin, die Mitwisserschaft im Rahmen von Strategien und Kampagnen zum Thema Grundbildung stärker mit einzubeziehen und ihr Potential zu nutzen.

Anbieter: springer.com

Abgerufen von: http://link.springer.com/article/10.1007/s40955-015-0029-6 (17.10.2016).

 

CC BY SA 3.0 by Milica Mladenovic für wb-web

 


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