Handlungsanleitung

Handlungsorientiertes Lernen

Die Gruppenarbeit mit maximal zehn Teilnehmenden soll Wissen vermitteln, aber dies mit Bewegung. Man fokussiert sich dabei darauf, dass das Wissen anschlussfähig ist, die Essenz gelernt wird anstelle von Details und die Teilnehmenden befähigt werden, sich eine eigene Meinung zum Thema zu bilden. Die Handlungsanleitung beschreibt die Vorgehensweise anhand des Themas „unterschiedliche Fertigungsverfahren kennenlernen“ im Rahmen der Ausbildung von Industriekaufleuten.

Diese Handlungsanleitung wurde uns von Kerstin Goldschadt, Mitarbeiterin der lernen bohlscheid – Akademie für Bildungsprojekte GmbH in Köln, zur Verfügung gestellt. Besonders wichtig sind ihr die Aktivierungs- und die Besprechungsphase, in denen sie das Konzept des handlungsorientierten Lernens einsetzt. Wie genau sie das macht und wie die Teilnehmenden der kaufmännischen Ausbildung darauf reagieren, lesen Sie im Erfahrungsbericht „Wichtiger als die Details ist es, die Essenz des Lernstoffs zu lernen“

Bunte Bausteine aus Plastik

Mit Bausteinen entsteht auch im kaufmännischen Unterricht Handlungsorientierung. (Bild: Goldschadt, CC BY-SA 3.0 DE)

1. Lernziel

  • unterschiedliche Fertigungsverfahren und deren räumliche Anordnung kennen- und bewerten lernen

2. Einführungsphase/Motivationsphase

  • Vorstellen des Fachthemas durch aktuellen Bezug, z.B. Produktionsverfahren bei den Ford-Werken
  • Beispiele/Erfahrungen von Teilnehmenden aufnehmen

3. Lernphase

  • Visualisierung durch einen Einspielungsfilm
  • die Wirkung des Films besprechen

4. Aktivierungsphase

  • Visualisierung durch Bausteine
  • offene Fragentechnik führt zum Erkennen von Problemen bei der räumlichen Anordnung der Betriebsmittel (Maschinen)

5. Besprechungsphase

  • Vor- und Nachteile erkennen und herausarbeiten
  • Fallbeispiel in der Gruppe lösen lassen, die Gruppe und die Gruppenteilnehmer beobachten. Die Lösung wird von der Gruppe selbstständig vorgetragen.

6. Ergebnissicherung

  • visuelles Festhalten der Gruppenausarbeitung
  • Die Ergebnisse werden allen Gruppenteilnehmern zur Verfügung gestellt.   

Die Vertiefungsphase erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt:

7. Einprägungsphase

  • Werksbesichtigung einer Produktionsstraße

8. Lernerfolgssicherung

  • Test in Form eines Multiple-Choice-Tests mit sogenannten Distraktoren
  • Wissensfragen

  

CC BY-SA 3.0 DE by Kerstin Goldschadt für wb-web                  

Kerstin Goldschadt

Kerstin Goldschadt ist Lehrende beim Bildungsträger lernen bohlscheid – Akademie für Bildungsprojekte GmbH. Die Unterrichtspalette der Akademie umfasst alle kaufmännischen Bereiche, wie z.B. Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Rechnungswesen sowie Arbeitserprobungen und ausbildungsbegleitende Maßnahmen für junge Auszubildende aller kaufmännischen Berufsgruppen. Als Fachlehrerin und Ausbilderin betreut Kerstin Goldschadt überwiegend angehende Industriekaufleute. Sie ist seit 2002 in der Erwachsenenbildung tätig, u.a. hat sie Tourismusmanagement im Bachelorstudiengang am „European Business College“ unterrichtet. Sie erfahren mehr über die Akademie unter www.lernen-bohlscheid.de

Wichtiger als die Details ist es, die Essenz des Lernstoffs zu lernen

Bunte Bausteine arrangiert

Kann man im Rahmen einer kaufmännischen Weiterbildung das Konzept des handlungsorientierten Lernens umsetzen? Ist es möglich den eher "trockenen Stoff" auf diese Weise zu vermitteln? Und was halten die Teilnehmenden davon?   Im Interview verrät ein Praktikerin, die hauptberuflich angehende Industriekaufleute ausbildet, wie das geht. Sie schildert, wie das Wissen von den Teilnehmenden aufgenommen und begreifbar wird. 

Zum Erfahrungsbericht

Das könnte Sie auch interessieren

Passende Wissensbausteine

Passendes Material