Susanne Witt Blog

Health Literacy

Das Bild zeigt einen roten Apfel.

Apfel (Bild: pixel2013 / Pixabay.com; Pixabay License)

Gesundheitskompetenz – individuell und kollektiv – das Jahr 2020 mit der COVID19-Pandemie hat mit Sicherheit in der Bevölkerung stärker als bisher das Interesse an die Gesundheit betreffenden Informationen erweckt. Doch was versteht man unter Gesundheitskompetenz? Wo findet man Informationen und wie bewertet man diese? Die neue Dossierfolge  Health Literacy bietet neben Daten und Fakten Lehrmaterialien und kompetente Ansprechpartner.

Frühere Konzeptionen subsummierten die Fähigkeit des Lesens, Verarbeitens und Verstehens von gesundheitsbezogenen Informationen hierunter, neuere Konzeptionen weiten den Begriff Gesundheitskompetenz. Dieser umfasst neben kognitiven und funktionalen Kompetenzen zusätzlich die Motivation, die kritische Bewertung und Anwendung von Gesundheitsinformationen. Hinzu kommt, dass Gesundheitskompetenz nicht mehr nur als individuelle Fähigkeit oder als Ergebnis von Eigenverantwortung betrachtet wird, sondern das Resultat einer „kollektiven Sozialisation“ ist (Abel 2015). Bildungsmöglichkeiten, Komplexität des Gesundheitswesens, Zugang und Zugänglichkeit von Angeboten der Prävention und Versorgung bilden die Basis für die individuelle Gesundheitskompetenz.

Im vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Sachbericht zu der Studie KomPaS (2019) wird der Begriff Gesundheitskompetenz wie folgt definiert:

 „Gesundheitskompetenz ist verknüpft mit Bildung und umfasst das Wissen, die Motivation und die Kompetenzen von Menschen in Bezug darauf, relevante Gesundheitsinformationen in unterschiedlicher Form zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden, um im Alltag in den Bereichen der Krankheitsbewältigung, der Krankheitsprävention und der Gesundheitsförderung Urteile fällen und Entscheidungen treffen zu können, welche die Lebensqualität im gesamten Lebensverlauf erhalten oder verbessern“.

Diese Definition synthetisiert 17 Gesundheitskompetenz-Definitionen und beruht auf den Ausführungen von Kickbusch u.a. (2016) sowie Sørensen u.a. (2012).

In der neuen Folge Health Literacy in dem Dossier Alphabetisierung und Grundbildung haben wir für Sie

  • Informationen, Daten und Fakten zu Health Literacy
  • Lehrmaterialien
  • Netzwerke und Akteure

zusammengetragen.

Folgende Fragen möchten wir damit beantworten:

  • Wie ist der aktuelle Forschungsstand zur Gesundheitskompetenz in Deutschland?
  • Wie und auf welchen Wegen können Informationen zielgruppengenau und bedarfsorientiert vermittelt werden?
  • Wie kann man die gefundenen Informationen prüfen? (Fake News)
  • Wie gestaltet man Bildungsangebote zur Steigerung der Gesundheitskompetenz?
  • Wo finde ich Informationen und Ansprechpartner zu Health Literacy?

Das Jahr 2020 war und ist in meiner Wahrnehmung das intensivste hinsichtlich der Informationsflut zu einer Infektionswelle. Die Diskussionen in diversen Formaten zeigen wie hoch das Interesse ist und wie Zahlen sowie statistische Angaben kritisch in Bezug auf die eigene potenzielle Betroffenheit eingeordnet werden. Aber auch Falschinformationen, ob mit Absicht oder nicht gestreut, breiten sich in den Medien aus. Hierzu haben wir Leitfäden und Handlungsanleitungen gefunden. 

 Quellen:

Abel T., Sommerhalder K. (2015). Gesundheitskompetenz/Health Literacy: Das Konzept und seine Operationalisierung Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 58(9):923-929.

Kickbusch I., Pelikan J., Haslbeck J. et al. (Hrsg.) (2016). Gesundheitskompetenz. Die Fakten. Careum Stiftung. Zürich

Robert Koch-Institut (Hrsg.) (2019). Sachbericht zur Studie „Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung. Patientensicherheit und informierte Entscheidung“ (KomPaS). Berlin